Rosemann und Palmer bedauern Entscheidung der Walter-AG.

„Es ist mehr als bedauerlich, dass der Walter-Vorstand unser Vermittlungsangebot für weitere Gespräche mit dem Betriebsrat und der IG Metall abgelehnt hat“, reagieren Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und der SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann auf ein an sie adressiertes Schreiben des Walter-Präsidenten Richard Harris. „Wir hätten darin eine Chance gesehen, verloren gegangenes Vertrauen auf beiden Seiten wieder herzustellen und zu einer gemeinsam getragenen Lösung zu kommen. Die Absage ist umso bedauerlicher, als unsere Vorgespräche durchaus Einigungschancen erkennen ließen.“

Nachdem die Verhandlungen zwischen der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite von der Arbeitgeberseite abgebrochen wurden und diese den Weg über das Arbeitsgericht gewählt hatte, waren Palmer und Rosemann von der Beschäftigtenseite sowie einigen regionalen PolitikerInnen verschiedener Parteien aus Bundestag, Landtag und Gemeinderat um Vermittlung gebeten worden. In dem Streit um den geplanten Arbeitsplatzabbau kam es vor zwei Wochen dann zu einem Gespräch der beiden Politiker mit dem Vorstand der Walter AG, das von beiden Seiten als gut und offen beschrieben wird.

Bei der Kundgebung der Walter-Beschäftigten am Samstag, den 26. März, hatte Rosemann das Vermittlungsangebot erneuert und betont, dass Palmer und er ehrliche Makler in dem Prozess sein wollten. Zudem hatte er nach dem Gespräch mit der Arbeitgeberseite die Einschätzung formuliert, dass ein Kompromiss möglich, aber nicht einfach sei. Weiter müsse von beiden Seiten noch viel Vertrauensarbeit geleistet werden. Gestern teilte Walter-Präsident Harris den beiden Politikern jedoch mit, dass sich der Walter-Vorstand gegen das Vermittlungsangebot entschieden habe.

Rosemann und Palmer hoffen nun, dass es trotz der Absage an ihre Vermittlung wieder zu direkten Gesprächen zwischen Betriebsrat und Gewerkschaften auf der einen und dem Vorstand auf der anderen Seite kommt: „Wir wünschen uns nach wie vor eine gute und zukunftsfähige Lösung für die Beschäftigten und den Produktionsstandort Tübingen. Was bei Siemens gelungen ist, muss auch bei Walter möglich sein!“

Tübingen, 6. April 2022